Mitgliederdaten auf einem privaten Rechner speichern

In der digitalen Ära, in der wir leben, wird die Verwaltung von Mitgliederdaten für Vereine immer wichtiger. Um die Vereinsverwaltung zu erleichtern, kann es schon einmal vorkommen, dass Mitgliederdaten auf einen privaten Computer transferiert werden, damit bestimmte To-dos auch von Zuhause aus erledigt werden können. Auch wenn dieses Vorgehen einige Vorgänge vereinfacht, bringt die Speicherung von sensiblen Informationen auf privaten Rechnern ebenfalls sämtliche Risiken mit sich.

 

In diesem Artikel werden wir die Chancen, Risiken und rechtlichen Aspekte dieses Vorgehens beleuchten, um anschließend entsprechende Maßnahmen vorzustellen.

Datenschutz im Verein      |     27.07.2023     |     Katharina Fink

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1. Chancen der Speicherung auf einem Privatrechner

  1. Zugänglichkeit und Flexibilität: Die Verwendung eines Privatrechners ermöglicht es Vereinen, jederzeit und von jedem Ort aus auf die Mitgliederdaten zuzugreifen. Dies erleichtert die Verwaltung und ermöglicht eine effiziente Kommunikation mit den Mitgliedern.
  1. Kostenersparnis: Im Vergleich zum Einsatz spezialisierter Software oder der Nutzung von Cloud-Speicherlösungen können Vereine Kosten sparen, indem sie vorhandene Ressourcen wie Privatrechner nutzen.
  1. Individuelle Anpassungsmöglichkeiten: Die Verwendung eines Privatrechners erlaubt es Vereinen, ihre eigenen Systeme und Prozesse zur Verwaltung der Mitgliederdaten zu entwickeln und anzupassen. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Lösung, die den spezifischen Anforderungen des Vereins gerecht wird.

 

Hinweis: In der e24-Community, unserem kostenlosen Mitgliederbereich, können gemeinnützige Vereine Mustervorlagen herunterladen - darunter auch eine Mustervorlage für die Datenschutzrichtlinien. 

 

Was ist die DSGVO?

Die DSGVO ist eine Verordnung, die den europaweiten Umgang mit personenbezogenen Daten regelt. Im Gegensatz zu einer Richtlinie gilt die Verordnung unmittelbar und für alle Mitgliedsstaaten gleichermaßen, was ihre Wichtigkeit verdeutlicht.

 

Die Europäische Datenschutzgrundverordnung klärt staatenübergreifend den Umgang mit personenbezogenen Daten innerhalb der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Dazu zählen nach Art. 4 Nr. 1 DSGVO alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen. Zu solchen Informationen gehören: Name, Anschrift, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse, aber auch Fotos und Beiträge im Internet sowie Daten zur Gesundheit oder Religion.

 

Mithilfe der Verordnung sollen klare Vorgaben für den Umgang mit diesen Daten für alle Wirtschafts- und Gesellschaftsteilnehmer geschaffen werden, zu denen auch Vereine zählen. Zusätzlich regelt die DSGVO, in welchen Fällen und für welche Zwecke personenbezogene Daten gespeichert oder sogar weitergegeben werden dürfen und ob die Zustimmung der betroffenen Person in jedem Fall vorliegen muss.

 

Ziel der Europäischen Datenschutzgrundverordnung ist insbesondere der Schutz des Grundrechts und der Grundfreiheiten natürlicher Personen und deren Recht auf Schutz personenbezogener Daten (siehe Art. 1 Abs. 2 DSGVO). Der Datenschutz unterliegt durch die Verordnung klaren Grundwerten, die für alle in der Europäischen Union agierenden Wirtschafts- und Gesellschaftsteilnehmer bindend sind, die personenbezogene Daten verarbeiten.

 

2. Risiken der Speicherung auf einem Privatrechner

  1. Sicherheitsrisiko: Privatrechner sind möglicherweise nicht so sicher wie spezialisierte Server oder Cloud-Speicherlösungen. Sie könnten anfällig für Datenverlust, Hacking oder Diebstahl sein, insbesondere wenn Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichend umgesetzt werden.
  1. Datenverlust oder Beschädigung: Wenn Daten ausschließlich auf einem Privatrechner gespeichert werden, besteht das Risiko, dass sie durch Hardwareausfälle, Viren oder andere technische Probleme verloren gehen oder beschädigt werden können. Dies könnte zu erheblichen Verlusten von Mitgliederinformationen führen.
  1. Datenschutzverletzungen: Die Speicherung von Mitgliederdaten auf einem Privatrechner kann zu Datenschutzverletzungen führen, insbesondere wenn angemessene Sicherheitsmaßnahmen nicht implementiert sind. Dies kann zu rechtlichen Konsequenzen und einem Vertrauensverlust bei den Mitgliedern führen.

 

Wichtig: Alle Tätigkeiten, bei denen personenbezogene Daten im Verein verarbeitet werden, sind in einem Verarbeitungsverzeichnis aufzulisten. Dieses Verzeichnis dient dem Nachweis der Einhaltung der DSGVO und ist auf Anfrage der Datenschutzaufsichtsbehörde vorzulegen. Weitere führende Infos, wie so ein Verzeichnis gestaltet werden muss, finden Sie hier.

 

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3. Rechtliche Aspekte

Beim Umgang mit Mitgliederdaten müssen Vereine die geltenden Datenschutzgesetze und -vorschriften beachten. Insbesondere in der Europäischen Union ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) maßgeblich. Die DSGVO legt strenge Anforderungen für die Verarbeitung personenbezogener Daten fest, einschließlich der Sicherung, Speicherung und Löschung solcher Daten. Vereine sollten sicherstellen, dass sie diese Anforderungen erfüllen, unabhängig davon, wo die Daten gespeichert werden. Werden die rechtlichen Aspekte nicht erfüllt, drohen erhebliche Strafzahlungen!

 

Sollte sich dein Verein trotzdem für die Speicherung der Daten auf einem privaten Rechner entscheiden, gelten diese Empfehlungen:

  1. Betriebssystem und Programme aktualisieren: Das Betriebssystem und alle verwendeten Programme sollten stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen. Regelmäßige Updates stellen sicher, dass von den neuesten Sicherheitsverbesserungen profitiert wird.
  1. Vertraulichkeit gewährleisten: Zugriff auf den Privatrechner sollte auf autorisierte Personen beschränkt sein, und der Verein sollte Richtlinien für den Umgang mit Mitgliederdaten erstellen und diese regelmäßig überprüfen.
  1. Virenschutzprogramm verwenden: Installiere ein zuverlässiges und aktuelles Virenschutzprogramm auf dem Rechner, um schädliche Software und Viren zu erkennen und zu blockieren. Aktualisiere es regelmäßig, um neuen Bedrohungen vorzubeugen.
  1. Passwortschutz und 2-Faktor-Authentifizierung: Sichere den Rechner mit einem starken Passwort und aktiviere, wenn möglich, die 2-Faktor-Authentifizierung, um zusätzlichen Schutz vor unbefugtem Zugriff zu gewährleisten. Verwende zudem ein eindeutiges und sicheres Passwort, das regelmäßig geändert wird.
  1. Passwortschutz für Mitgliederdaten: Schütze die Mitgliederdaten durch ein starkes Passwort, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen darauf zugreifen können. Vermeide die Verwendung von einfachen oder vorhersehbaren Passwörtern und teile diese niemals mit Unbefugten.
  1. Daten regelmäßig löschen: Lösche umgehend und endgültig alle nicht mehr benötigten Daten und frühere Versionen von Mitgliederlisten, sobald aktualisierte Versionen verfügbar sind. Eine ordnungsgemäße Datenbereinigung minimiert das Risiko eines unbefugten Zugriffs oder Missbrauchs.
  1. Aktualisierung der Daten: Halte die Mitgliederdaten auf allen Herkunftsquellen aktuell, um sicherzustellen, dass stets die korrekten und aktuellen Informationen verwendet werden. Pflege eine effiziente Methode zur Aktualisierung der Mitgliederdaten und stelle sicher, dass Änderungen zeitnah erfasst werden.
  1. Datenschutzkonforme Löschung: Wenn die Tätigkeit im Verein endet, müssen alle Mitgliederdaten endgültig und datenschutzkonform gemäß den geltenden Vorschriften gelöscht werden.
  1. Sicherer Verkauf von Geräten: Stelle sicher, dass keine Daten mehr auf dem Gerät PC vorhanden sind oder wiederhergestellt werden können, bevor es verkauft wird. Führe eine gründliche Datenlöschung durch, indem die Festplatte formatiert oder spezialisierte Tools zur sicheren Datenvernichtung verwendet wird.

 


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4. Fazit

Die Entscheidung, Mitgliederdaten auf einem Privatrechner zu speichern, sollte sorgfältig abgewogen und unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen und Ressourcen des Vereins getroffen werden. Die Sicherheit und der Schutz der Mitgliederdaten sollten immer oberste Priorität haben, um das Vertrauen der Mitglieder zu wahren und rechtliche Risiken zu minimieren. Daher sollten alternative Speicheroptionen wie sichere Server oder Cloud-Speicherlösungen geprüft werden, die möglicherweise eine höhere Sicherheit und Rechtskonformität bieten.

 

Indem eine sichere Cloud-Lösung genutzt wird, kann sichergestellt werden, dass die Mitgliederdaten professionell verwaltet und geschützt werden, während gleichzeitig die Effizienz und Organisation der Vereinsverwaltung verbessert wird.

 

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Die Cyber-Versicherung übernimmt Kosten und Schäden bei Angriffen auf die IT-Sicherheit. Sie wird immer wichtiger, da in Zeiten der Digitalisierung das Risiko Opfer eines Angriffes auf die IT-Sicherheit zu werden steigt. Das wichtigste ist, dass der Verein für eine gute IT-Sicherheit vorsorgt – IT-Risk-Management Konzept. Gerade bei Vereinen oder Verbänden ist abzuwägen, wie groß das individuelle Risiko eines Cyberangriffs ist und welche Schäden eine solche Attacke nach sich ziehen könnte.

 

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